Von wem soll ich mich beraten lassen?

Das Thema ist sehr wichtig. Beantworten kann man die Frage allerdings nur sehr schwer. Es gibt aber einige Aspekte, die bei der Auswahl eines passenden Beraters hilfreich sein können:

  1. Klären Sie ab, ob der Berater von Provisionen aus dem Verkauf von Produkten lebt. Wenn ja, dann besteht die Gefahr, dass hochpreisige Produkte bevorzugt angeboten werden, weil die Vergütungen für den Berater höher sind.
  2. Unterliegt Ihr Berater in der Auswahl der Anlagepalette durch firmenspezifische Vorgaben irgendwelchen Beschränkungen? Z.B. Banken verkaufen bevorzugt hauseigene Produkte, da die Vertriebsziele aus dem Firmenverbund dies vorgeben.
  3. Verfügt Ihr Berater über ausreichende Kapitalmarkterfahrung? Fragen Sie direkt nach, wie lange er schon Menschen berät und ob er auch persönlich am Kapitalmarkt aktiv agiert. Private Geschäfte des Beraters sind aus meiner Sicht unbedingt nötig, um glaubwürdig genügend Erfahrung nachweisen zu können.
  4. Managt Ihr Berater das Geld selbst oder ist er nur für die Kundenbetreuung verantwortlich und muss die Anlageergebnisse der zentralen Anlageabteilung gegenüber den Kunden vertreten.

Versuchen Sie mit der Hilfe der o.g. Fragen herauszufinden, ob Ihr neuer Berater Verantwortung übernehmen darf, Erfahrung mitbringt, die Objektivität gewährleistet ist und eine Unabhängigkeit von übergeordneten Institutionen mitbringt. Wenn Sie diese Fragen positiv beantworten können, lohnt es sich, sich weiter mit dem Berater zu beschäftigen.

Die Auswahl ist absolute Vertrauenssache. Ihr Bauchgefühl sollte positiv sein. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und informieren Sie sich über mehrere Beratern.

Irgendwann müssen Sie sich dann entscheiden. Versuchen Sie in den ersten Wochen des Anlageprozesses den Kontakt zum Berater zu halten und lassen Sie sich die umgesetzten Entscheidungen von ihm erklären.