Der Einstandskurs – eine Psychofalle?

Wir kennen ihn alle. Den Einstandskurs unserer gekauften Aktien. Ist er wichtig für unser Handeln?

Nein!

Immer wieder hört man von Neulingen, „Ich verkaufe meine Aktien, wenn sie den Einstandskurs erreicht haben“. Diese Ansicht kann fatale Folgen haben. Warum?

Der Einstandskurs lenkt den Neuling gerne von einer rationalen Vorgehensweise ab. Der Einstandskurs hat nämlich keinerlei Aussagekraft darüber, ob man ein Wertpapier noch halten oder verkaufen sollte. Um es hart zu sagen: Ihr Einstandskurs interessiert den Kapitalmarkt nicht die Bohne. Der Markt wird keine Rücksicht auf ihre persönlichen Belange nehmen. Und schon gar nicht auf ihren Einstandskurs.

Wenn Sie am Kapitalmarkt „überleben“ möchten, dann müssen Sie auch die Fähigkeit besitzen eine schwache Position, die keine Aussicht mehr auf eine Erholung hat, mit Verlust zu verkaufen. Wer das nicht kann und sich am Einstandskurs orientiert, der wird nie mit Verlust verkaufen.

Damit ist das Verlieren vorprogrammiert. Früher oder später wird immer wieder eine Fehlentscheidung dazu führen, dass man Verlustpositionen hat. Wenn man hier nicht verkauft, sammeln sich alle Verliereraktien im Depot an. Sie werden sich entwerten und ihr Vermögen schrittweise zerstören.

Um zu entscheiden, wann man eine Aktie verkaufen sollte, ist die Fundamentalanalyse sehr hilfreich. Überlegen sie rational, ob sie die Aktie heute noch kaufen würden. Wenn nicht, dann verkaufen Sie!