Chartanalyse

Sie ist bei vielen Anlegern en vogue. Die Chartanalyse. Man findet unzählige Internet-Seiten, auf denen man Charts angeboten bekommt. Viele sogar kostenfrei.

Mit der Chartanalyse möchten Anleger anhand der Kursentwicklung der Vergangenheit die Zukunft eines Marktpreises (z.B. einer Aktie) vorhersagen.

Diese Analysemethode ist so beliebt, weil sie sehr einfach durchzuführen ist. Auch die Online-Broker erziehen den Anleger dazu, mittels Charts Entscheidungen zu treffen, damit sie höhere Umsätze mit ihrer Plattform erzielen. Auch die Werbung suggeriert den Neulingen, dass man andauernd mit dem Handy „am Markt“ sein muss, um Geld zu verdienen.

Nun frage ich mich immer wieder, warum es in den Bestenlisten der vielen Investmentfonds eigentlich nie „Chartfonds“ gibt, die auf längere Zeit eine gute Wertentwicklung erwirtschaften.

Wenn ich Sie Frage, ob ein Chart einer fallenden oder einer steigenden Aktie für eine Investmententscheidung besser ist, dann wird es schwierig. Für jede Entwicklung gibt es Argumente. Das greift aber aus meiner Sicht natürlich viel zu kurz. Charts sind reine „Zahlenspiele“, mit denen man schwer etwas anfangen kann.

Ein Chart kann ein Hilfsmittel für ein besseres Timing sein, wenn man vorher eine tiefgehende Fundamentalanalyse gemacht hat.

Ohne Analyse hat ein Chartist kaum eine Vorstellung von einem genauen Kursziel. Der Chartist verkauft bei kleinsten „Trendbrüchen“ und verlässt vielleicht eine tolle Investition. Ein Fundamentalanalyst dagegen kann einen fairen Wert für die Aktie bestimmen, der ihm Orientierung bei seinen Entscheidungen gibt.