Festgeld ist sicher?

Die Festgeldanlage ist seit Jahrzehnten eine beliebte Anlageform bei vielen Anlegern. Früher warf Festgeld auskömmliche Renditen ab, war schnell verfügbar und erzeugte beim Anleger keinerlei Stress durch große Kursschwankungen. Daran haben sich viele Menschen gewöhnt.

Wenn man keine Entscheidungen treffen wollte, dann machte man ein Festgeld.

Ein bekannter Vermögensverwalter prägte daraufhin vor einigen Jahren einen wichtigen Spruch:

„Wer meint, gar keine Risiken eingehen zu müssen, der befindet sich bereits mittendrin.“

Was damit gemeint war, sehen wir heute. Der nicht erwartete Negativzins sowie die schleichende Inflation nagen am unaufhörlich am Geldwert der Anlage. Langsam werden die Menschen nervös, da sie sich berechtigterweise auch über die Bonität Ihrer Banken Gedanken machen. Ein Festgeldanleger verleiht nämlich sein Geld an die Bank. Das ist jedoch leider den wenigsten Anlegern bewusst. Zudem geht der Anleger häufig auch noch ein Klumpenrisiko ein, da er sein Geld nicht auf mehrere Institute verteilt hat, sondern häufig ausschließlich bei seiner Hausbank investiert. Als ich früher bei einer Bank arbeitete, bekam ich von einer amerikanischen Dame eine für mich bis dato aussergewöhnliche Frage gestellt. Die Frau wollte den Geschäftsbericht unserer lokalen Sparkasse ausgehändigt bekommen, um die Bonität des Institutes zu überprüfen. Als ich sie fragte, warum sie das machen wollte, erklärte sie mir, dass sie in den USA durch eine Bankenpleite viel Geld verloren hatte. Damals gingen dort mehr als 500 Banken unter. Für den deutschen Anleger erscheint solch ein Szenario nicht auf der Agenda. Sich in Sicherheit zu wägen ist gefährlich.

Es gibt also selbst beim vermeintlich sicheren Festgeld ein paar Aspekte, die man durchaus überdenken sollte.